Euro 2008 Aktion gegen Frauenhandel: 70.000 Unterschriften gesammelt

Euro 2008 Aktion gegen Frauenhandel: 70.000 Unterschriften gesammelt

Die Petition selbst kann als Erfolg bezeichnet werden, aber natürlich ist die Frage, ob sich wirklich nachhaltig etwas ändern kann. Die Kampagne „Euro 08 gegen Frauenhandel“ wurde nicht zufällig in diesem Jahr auf die Beine gestellt. Im Sommer fand die Fußball-Europameisterschaft 2008 statt, die in der Schweiz und Österreich ausgetragen wurde. Die Medienpräsenz in diesem Jahr war entsprechend groß, sodass man sich eine erhöhte Aufmerksamkeit für das Thema und die Petition erhoffte.

Jetzt wurde die Petition „Mehr Schutz und Rechte für Opfer von Frauenhandel“ mit den entsprechenden Unterschriften bei den nationalen und kantonalen Behörden eingereicht. 70.000 Unterschriften konnte man im Verlauf der letzten Monate sammeln. Eine zentrale Forderung besteht darin, dass Opfer von Frauenhandel einen sicheren Aufenthalt in der Schweiz erhalten sollen. Die wichtigsten Informationen zur Petition gibt es in diesem Artikel.

Ziele und Forderungen der Kampagne

Der 8. März bildete in diesem Jahr den Auftakt der Kampagne. Nicht zufällig, da es der Weltfrauentag war, der nicht zum Spaß eingeführt wurde. Bereits an diesem Tag gab es eine Kampagne, in der auf Plakaten wichtige Probleme aufgeführt wurden. Es geht um Gewalt und Zwang, um Millionengeschäfte, die Sexindustrie und Ausbeutung und auch um das Ausländergesetz. Das Kernziel der Kampagne bestand darin, die Öffentlichkeit für das Problem des Frauenhandels zu sensibilisieren, was natürlich auch weiterhin ein Anliegen ist. Zudem wird gefordert, dass stärkere Maßnahmen zum Schutz von Opfern getroffen werden und die Schweiz die Europaratskonvention zur Bekämpfung des Menschenhandels ratifiziert.

Konkrete Forderungen sind zudem, dass es einheitliche Normen in allen Kantonen gibt, um Opfern den gleichen Zugang zu Rechten und Beratungsstellen zu bieten. Es muss für Opfer das Recht auf einen sicheren Aufenthalt in der Schweiz geben, unabhängig davon, ob Aussagen gegen die Peiniger vorliegen. Der Bund muss verbindliche Standards einführen, um den Schutz und die Rechte der Opfer in allen Kantonen zu gewährleisten. Die Fußball Europameisterschaft in der Schweiz und Österreich bot eine gute Gelegenheit, um mehr Aufmerksamkeit zu generieren.

Straßenaktionen und die EM 2008

Im März ging es los, doch auch die nachfolgenden Monate boten viele Gelegenheiten, um Unterschriften für die Petitionen zu sammeln. Dafür wurden zahlreiche Straßenaktionen in den Schweizer Städten gestartet, um auf die Problematik aufmerksam zu machen. Es gab Stände und Veranstaltungen, einen eindringlichen Spot fürs Fernsehen, Bildungsmaterial, eine Informationskampagne während der Europameisterschaft und viele Diskussionsveranstaltungen auf Podien und Tagungen sowie in Ausstellungen. Jede Gelegenheit wurde genutzt, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Hinter der Kampagne standen das Fraueninformationszentrum, ein Netzwerk aus 25 Organisationen, Amnesty International, männer.ch und viele weitere Fachstellen, Hilfswerke, kirchliche Organisationen und Gewerkschaften.

Die Hintergründe des Frauenhandels

Hintergründe des FrauenhandelFrauenhandel verletzt grundlegende Menschenrechte. Frauen verlieren ihre persönliche Freiheit. Sie leiden unter Folter und Erniedrigungen.

Daher ist es wichtig, die Ursachen des Frauenhandels klar zu benennen. Dazu zählen Diskriminierung im Herkunftsland sowie fehlender Zugang zu Rechten und Chancen. Auch strukturelle Gewalt, direkte Übergriffe und strenge Migrationsgesetze begünstigen Frauenhandel.

Die Situation lässt sich verbessern, wenn Maßnahmen auf politischer und sozialer Ebene folgen. Erforderlich sind bessere Zulassungs- und Aufenthaltsregelungen. Ebenso wichtig sind Schutzmaßnahmen für Betroffene. Auch medizinische, psychologische und rechtliche Hilfen müssen zugänglich sein.

Einige vertreten die These, dass Großveranstaltungen wie die Euro 2008 Zwangsprostitution fördern. Für die WM 2006 in Deutschland traf das jedoch nicht zu. Grund dafür war die verstärkte Polizeipräsenz und angekündigte Kontrollen.

Die Kampagne „Euro 08 gegen Frauenhandel“ erwartete keinen Anstieg solcher Vorfälle. Sie betonte jedoch, dass Frauenhandel täglich geschieht – unabhängig von Ereignissen.

Deshalb müssen wir die dahinterstehenden Mechanismen besser verstehen. Viele Opfer werden nicht erkannt. Gleichzeitig profitieren Täter finanziell von der Abhängigkeit ihrer Opfer.

Frauenhandel stellt eine moderne Form der Sklaverei dar. Das muss endlich anerkannt werden.

Was getan werden kann

Die Kampagne will Aufmerksamkeit generieren, aber auch konkrete Maßnahmen vorschlagen. Aber auch unabhängig von Petitionen und politischen Entscheidungen können Maßnahmen getroffen werden. Betroffene müssen begleitet werden und psychosoziale Unterstützung erhalten. Freizeitaktivitäten und der Austausch unter Freiwilligen können helfen. Eine ganz wichtige Rolle spielen dabei die Freier, die dabei helfen können, dass Opfer erkannt werden. Sie können direkt Unterstützung durch das Fraueninformationszentrum vermitteln.

psychosoziale Unterstützung als konkrete Maßnahme

Die Webseite verantwortlicherfreier.ch kann genutzt werden, um zu vermitteln und Opfern zu helfen. Sie sollte genutzt werden, wenn man davon ausgeht, dass die Frau zur Prostitution gezwungen wird, sie vergewaltigt oder misshandelt wurde, sie keine Kunden ablehnen darf oder auch, dass Dritte über sie sagen, dass man mit der Frau machen könne, was man will. Alle diese Anzeichen und noch mehr sollten dafür genutzt werden, von einer Opferrolle auszugehen, bei der man aktiv helfen kann. Die Webseite bietet die Gelegenheit, um sich einzusetzen, ohne es aber gegen den Willen der Frau zu tun.

Fazit zu Euro 08 gegen Frauenhandel

Fazit zu Euro 08 gegen Frauenhandel Frauenhandel findet nicht irgendwo statt, sondern in den Städten der Schweiz, Österreichs und in anderen Ländern. Die Kampagne „Euro 08 gegen Frauenhandel“ hat das EM-Jahr genutzt, um für mehr Aufmerksamkeit für das Thema zu sorgen. Zahlreiche Aktionen fanden seit März statt, also vor und auch während der EM. Dabei wurden 70.000 Unterstützungsunterschriften für die Petition „Mehr Schutz und Rechte für die Opfer von Frauenhandel“ gesammelt und jetzt den zuständigen Stellen übergeben. Zentrale Forderungen bestehen darin, dass einheitliche Normen für die Kantone gelten und die Opfer mehr Rechte und Schutz erhalten müssen. Neben den konkreten Maßnahmen wollte man allgemein für das Thema sensibilisieren.