Kampagne Euro 08 gegen Frauenhandel
Im Vorfeld und während der Fussball-Europameisterschaft im Juni 2008 haben wir mit der Kampagne «Euro 08 gegen Frauenhandel» eine grosse Öffentlichkeit über Frauenhandel vorwiegend im Sexgewerbe informiert und uns für einen verbesserten Opfer- und Zeuginnenschutz eingesetzt.
Zur Auswertung der Kampagne.
Warum diese Kampagne?
- Frauenhandel ist ein europaweit akutes Problem. Das haben wir an einem europaweiten Anlass zum Thema gemacht.
- Noch sind die Opfer zu wenig geschützt. Das muss sich ändern.
- Wir wollen auch Männer als Verbündete. Zum Beispiel Fussballfans.
Alle an der Euro 08 vertretenen Länder sind mit Frauenhandel konfrontiert. Die Schweiz und Österreich sind wichtige Zielländer. Andere Länder sind vor allem Herkunfts- oder Durchgangsländer. Viele sind beides.
Wer Frauenhändlern zum Opfer gefallen ist, braucht besonderen Schutz – zum Beispiel einen sicheren Aufenthaltsort und professionelle Begleitung. Für solche Forderungen haben wir rund um die Euro 08 ein breites Publikum gewonnen.
An der Euro 08 war ein grosser Teil des Publikums männlich. Viele Männer sind irgendwann auch Freier – vielleicht ungewollt bei einem Opfer von Frauenhandel. Wir möchten, dass sie darüber Bescheid wissen.
Was für eine Kampagne?
Die Kampagne ist im März 2008 gestartet und hat im Vorfeld und während der Fussball-Europameisterschaft stattgefunden.
Mit Spots, Veranstaltungen, einer ausgebauten Website und verschiedenen weiteren Informationsmaterialien haben wir eine grosse Öffentlichkeit informiert. Die Trägerschaft der Kampagne hat zudem Unterschriften für einen verbesserten Opfer- und Zeuginnenschutz und für mehr Rechte für
die Opfer gesammelt und am 11. September 2008 eine Petition mit rund
72'000 Unterschriften eingereicht.
Was hat die Kampagne angestrebt?
- Information: Die Besucherinnen und Besucher der Euro 08 und der rund um das Fussballereignis stattfindenden Events sollten mehr über das Ausmass und die Auswirkungen von Frauenhandel wissen.
- Prävention: Wer mit Opfern von Frauenhandel in Kontakt kommt, soll Verantwortung wahrnehmen. Was das heisst, wollten wir vor allem Männern vermitteln, denn manche von ihnen könnten als Freier in diese Lage kommen.
- Opferschutz: Von Frauenhandel Betroffene sollen besseren Schutz und mehr Rechte erhalten. Dazu gehört ein Bleiberecht. Für diese Forderung wollten wir mit der Kampagne die Unterschrift von mindestens 25'000 Personen gewinnen - 72'000 Personen haben unterschrieben.